Silvester bis Mitte Januar

Neujahr bis Mitte Januar

Nach den Feiertagen machen wir uns für den Jahreswechsel mal wieder raus aus dem Dorf, was nach 7 Wochen Landleben schon ein echtes Highlight ist. Problemlos holen wir diesmal Davids Personalausweis ab, der jetzt auch endlich mal fertig ist. In La Paz treffen wir uns mit anderen Freiwilligen vom BDKJ Würzburg. Eva, Lewin und Kristina sind dabei, Daniel ist noch in Rurrenabaque im Nationalpark Madidi und kommt am Silvesterabend nach.

Am Stadtrand von La Paz besuchen wir das sog. „Valle de la luna“ (Mondtal), eine Landschaft die durch ihre zerklüfteten weißen Gesteine angeblich dem Mond ähnelt.

Valle de la luna

Valle de la luna

Endlich mal ein Gruppenbild auf dem wir alle recht gut aussehen!

Endlich mal ein Gruppenbild auf dem wir alle recht gut aussehen!

Den Jahreswechsel verbringen wir auf der Aussichtsplattform „Killi Killi“, von wo aus wir einen herrlichen Blick über das funkelnde La Paz und die vielen Feuerwerke haben. Danach wird noch gut weitergefeiert, doch trotz der lieben Gesellschaft fehlen mir meine Freunde von zu Hause doch ziemlich.

 

 

Mitternacht auf Killi Killi

Da muss sich der Große ganz schön weit runterbücken

Da muss sich der Große ganz schön weit runterbücken

Doch zum betrübtsein bleib keine Zeit, da wir weiter in die Yungas fahren. „Yungas“ heißt der Dschungel rund um La Paz und wir nisten uns im schönen Dörfchen „Coroico“ ein.

Coroico liegt auf einer Höhe von 2700m und ist mitten im Dschungel, der meist aus Nebelwald besteht.

Am ersten Tag besuchen wir in einem 5 stündigen Ausflug den Rió Negro. Wir steigen hinab durch dichten Wald und durchqueren schließlich den Fluss bis wir 100m flussaufwärts einen Wasserfall erreichen. Nach einem kurzem Bad machen wir uns auf die Heimwanderung.

Unser guía durchquert als erster den Rió Negro und spannt eine Schnur an der wir uns später halten können

Unser guía durchquert als erster den Rió Negro und spannt eine Schnur an der wir uns später halten können

 

Ein weiteres wunderschönes Erlebnis bietet uns der nächste Tag. Wir machen über Coroico und der umliegenden Landschaft einen Paraglideflug. Damit geht wirklich ein Kindheitstraum von mir in Erfüllung und Julia hat ein super Geburtstagsgeschenk! Nur leider klappt das mit der Zeitplanung nicht so ganz gut und wir warten insgesamt über 8 Stunden bis wir alle dran sind. Da ich als Vorletzte fliege ist die Thermik leider nicht mehr so gut und ich kann nur ab- anstatt auch aufsteigen. Trotzdem war es ein wunderschönes und eindrucksvolles Erlebnis und das Warten auf jeden Fall wert!

Höhenflug

Höhenflug

Ein bischen erkennt man noch Victor, meinen Begleiter

Ein bischen erkennt man noch Victor, meinen Begleiter

Durch diese Zeitverzögerung kommen wir leider einen Tag zu spät in Independencia an. In den nächsten Tagen haben wir hauptsächlich Presente und ich beschäftige mich jetzt nochmal mit allen neuen Büchern, denn der richtige Stempfel ist endlich aufgetaucht!

Wie mit Don Encarno (unserem Bäcker) ausgemacht, machen wir an einem Freitag nach dem normalen Brotbacken einmal richtige Pizza in unserem Lehmofen und die gelingt wirklich unglaublich gut!

 

Während der zweiten Januarwoche sind 11 junge Mädchen bei uns im Internat, die ab Februar das Colegio und das Internat besuchen wollen um wie die Jüngeren zuvor schon eine „Probewoche“ zu absolvieren. In diesen Tagen sollen wir zum ersten mal unsere Englischlehrfähigkeiten unter Beweis stellen. Wir machen vier mal jeweils 1,5 Stunden „Unterricht“, wobei es sich viel mehr um ein Reinschnuppern handelt. Davon ausgehend, dass die Mädchen teilweise schon seit 2-3 Jahren Englischunterricht in der Schule haben, ist der Wissensstand wirklich erschreckend. In den zwei Tagen nehmen wir mit ihnen die einfachsten Dinge durch wie Begrüßung, Wetter, Körperteile, Farben, Zahlen,  das Alphabet und Personalpronomen. Wirklich viel bleibt wahrscheinlich nicht hängen, aber es ist nur eine kurze Probe gewesen und hat ja noch nichts mit dem Schulalltag zu tun. Definitiv hat es total Spaß gemacht und war auch eine ganz interessante Erfahrung zu erleben, wie die Jugendlichen denken/lernen und was ihnen schwer fällt. Für unseren kommen Englischunterricht ab Februar war es wirklich hilfreich und inspirierend.

 

Am 14. Januar können wir noch eine andere Angelegenheit beobachten. Die Vergabe der Studienkredite fürs das folgende Schuljahr steht an. Jedes Jahr gibt das Centro Social an ca 20 außergewöhnlich gute Schüler, die aus sehr armen Familien stammen, finanzielle Unterstützung solange sie noch in der Ausbildung/Studium sind. Hierbei handelt sich um Beträge von bis zu maximal  50$, die beim Beginn des Berufslebens zurück zu zahlen sind. Dieses Geld kommt ausschließlich vom Missionskreis Ayopaya und das hiesige Komitee ist lediglich für die Auswahl der Kandidaten verantwortlich. Die Besprechung dauert ungefähr fünf Stunden, doch letztendlich sind alle zufrieden.

Die Bewerber

Die Bewerber

Als Geschenk erhält jeder noch den neues Ayopaya-Kalender fürs Jahr 2012

Als Geschenk erhält jeder noch den neues Ayopaya-Kalender fürs Jahr 2012

Ebenfalls der darauf folgende Tag hält eine Überraschung für uns bereit. Nach dem Abendessen werden nachträglich wie bei uns am 06. Januar alle Räume des Centros gesegnet. Dies geschieht so spät, da Don Andrés der längste Mitarbeiter von seiner Reise zurückkehrt. Wir beginnen die Zeremonie in unserer kleinen Kapelle und beenden damit offiziell die Weihnachtszeit. Anschließend werden alle Räume gesegnet und der Zug zieht sich liedersingend und weihräuchernd von Haus zu Haus.

An unserer kleinen Krippe sind nun auch die heiligen drei Könige angelangt

David schreibt als Größter die „ + 20 + C + M + B + 12“ auf die Türen

Don Andrés mit Hermana Eugenia bei der Haussegnung

 

Kurz danach machen wir uns auf dem Weg um Alexandra Keller für unser Zwischenseminar vom Flughafen abzuholen und vorher noch meinen 20. Geburtstag gebührend zu feiern.

 

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